Tag 13: Astrachan und Wolgadelta

Unser Prachthotel in Astrachan

Der Wecker klingelt wie fast immer auf dieser Reise zu früh. Erstaunlicherweise macht es uns nichts aus, wir freuen uns einfach auf jeden Tag – zumindest bisher. Heute steht zunächst eine Stadtrundfahrt durch Astrachan auf dem Programm. Die Stadt ist ungeheuer grün und hat schöne Häuser, von denen aber viele sehr runtergekommen sind, vor allem die Holzhäuser. Kommentar unserer resoluten Führerin Irena: „Die Häuser sind sehr ungepflegt, – das ist doch Russland!“ Und dabei lacht sie herzlich. Astrachan war mal eine sehr reiche Stadt, hier lebten die Leute vom Handel mit Stör und Kaviar. „Astrachan war eine Stadt für Anfänger. Die Leute kamen hierher, waren arm und konnten reich werden.“

Es gibt hier ein großes neues Theater. Eigentlich sollte es zum Stadtjubiläum fertig sein. Als das nicht klappte, hat man das Stadtjubiläum ein bisschen verschoben. Half aber auch nichts. Heute ist es von außen fertig, aber nur eine von drei geplanten Bühnen kann bespielt werden. Irenas Kommentar: „Wozu braucht eine so kleine Stadt so ein großes Theater.“ Astrachan hat 700 000 Einwohner. Schöne Grüße nach Augsburg!

Bootsfahrt ins Wolgadelta

Nach einem Rundgang durch den Kreml von Astrachan geht es ins Wolgadelta. Das Mündungsgebiet des Flusses ist 200 Kilometer breit und 150 Kilometer lang. Wir fahren mit dem Bus tief ins Gebiet hinein, essen in einem Fischerlokal zu Mittag und steigen dann um auf flache Motorboote (Tante Nina würde sagen „Schinakel“). Sowohl die Boote wie auch die Schwimmwesten stammen offenbar aus alten russischen Militärbeständen. Der deutsche TÜV dürfte die nicht sehen. Drei Stunden lang cruisen wir durch die Wasserarme der Mündung, bis an die Grenze zum salzigen Wasser. Tolle Landschaft, viele Vögel, sogar Seeadler sehen wir.

Am Abend stellt sich die neue Expertin, die uns durch Zentralasien begleiten wird vor: Birgit Brauer. Sie hat 17 Jahre lang in Kirgisien und Kasachstan gelebt und unter anderem für das Handelsblatt und den Economist berichtet. Klingt vielversprechend!

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