
Bunte Lichterketten überall: Buchara am Abend.
Wenn ich Lichterketten zu verkaufen hätte, würde ich einen Handel in Usbekistan aufmachen. Die Menschen hier lieben bunte LEDs über alles, zumindest in den größeren Städten. Schon beim Festival gestern Abend blinkte und leuchtete es überall in bunten Farben, und während wir im eher bescheidenen Chiwa am Abend unsere Taschenlampen für den Rückweg vom Restaurant zum Hotel brauchten, konnten wir in Buchara gut darauf verzichten. LED-Bänder an vielen Gebäuden leuchteten uns heim.

Der Basar ist auch ein Augenschmaus.
Heute ist wieder Besichtigung angesagt. Wer zählt noch die Moscheen und Medresen (Koranschulen), die wir mittlerweile schon gesehen haben. Zum Glück hat sich das Wetter über Nacht verschlechtert – das heißt, es ist bewölkt und soll nicht viel wärmer als 30 Grad werden. Er habe die ganze Nacht dafür gebetet, sagt unser Begleiter Oybek.
Wir erleben einen großen Basar, auf dem die Einheimischen einkaufen. An dem Platz, auf dem gestern das Festival stattfand, steigen wir in die Reste der Festung hinauf. Interessant: ein kleines Museum zum Thema Wasser. Wir dürfen auch eine „aktive“ Freitagsmoschee von innen besichtigen – natürlich ohne Schuhe. Der Wächter schaltet für uns sogar die Festbeleuchtung an: Lichterketten und ein kitschiger Kronleuchter.

Ali Baba und die 40 Räuber in der Puppenmacher-Werkstatt.
Unser Weg führt uns weiter durch einen Park an historischen Bauten vorbei zu einem künstlichen Teich mit lustigen Tretbooten. Daneben ein Rummelplatz mit Kettenkarussell, Riesenrad und anderen Attraktionen, dazu lauschige Cafés unter schattigen Bäumen.
Mit dem Bus zurück zum Hotel. Nach dem Mittagessen führt uns Oybek zu wahren Meistern ihres Fachs: einem Kalligraphen und Miniaturenmaler sowie einem Puppenmacher. Wir widerstehen der Versuchung, eines der sehr schönen Bilder zu kaufen. Auch eine Werkstatt für gestickte Tücher steht auf dem Programm. Dann zwei Stunden Pause bis 17 Uhr. Wir vervollständigen unseren Blog. Außerdem hat Gitta noch einen Beitrag für den offiziellen Bericht abzuliefern. Leider ist das Internet im Hotel sehr schwach, so dass wir nur einen Teil unserer Werke hochladen können.
Nach dem Abendessen mit schwacher Folklore-Einlage kommen wir mit zwei Teilnehmerinnen einer nordamerikanischen Gruppe ins Gespräch, die mit ihren Mitreisenden nicht so zufrieden sind. Apropos Mitreisende: Vor dem ersten Platzwechsel saßen neben und hinter uns zwei pensionierte Chefärzte, die beide in Bremerhaven geboren sind. Da gab’s natürlich viel Gesprächsstoff. Beide und auch ihre Frauen sehr nett.
Zum Schluss noch ein Spruch zum Tage: „Europeans have no idea of space“, sagte eine Kanadierin, mit der Klaus ins Gespräch kam, lachend, als ich ihr erzählt habe, dass ich völlig geplättet bin von der Größe dieser Länder. Allein Kasachstan hat die Größe von … na? Nicht das Wischkäschtle rausholen – schätzen!
Es ist so groß wie ganz Westeuropa. Eine der Wüsten in Usbekistan ist so groß wie Polen.