Jetzt mal unter uns Mädels ein paar deutliche Worte zum Thema Toiletten. Schon bei der Abfahrt wurde uns erklärt, dass wir zwar eine Toilette im Bus haben, diese aber nach Möglichkeit nicht benutzen sollen. Das bedeutet im Klartext: Alle zwei Stunden eine Pinkelpause, vornehm: „technische Pause“, entweder an einer Tankstelle oder in der freien Natur. Seit der russischen Grenze heißt Toilette Stehklo mit einem Loch im Boden. Oft ist das so verdreckt, dass man das Loch kaum erkennen kann, deshalb ziehen wir inzwischen alle die freie Natur vor. Das kann aber schwierig werden, wenn 16 Frauen in der flachen Steppe oder Wüste ausschwärmen, wo das höchste Gewächs ein Kameldornbusch mit maximal 30 Zentimetern Höhe ist. Da verliert man jegliches Schamgefühl.
Schwierig sind immer die Grenzen, denn es gibt keine Toiletten in den Gebäuden, es dauert bis zu vier Stunden und man darf entweder den Bus oder das Gebäude nicht verlassen. Als wir an der chinesischen Grenze schon mal 3 Stunden warten mussten, bis das Tor geöffnet wurde, standen wir in einem mit Stacheldraht umzäunten Hof, mindestens 20 Kameras rundum auf uns gerichtet. Da wurde die Bustoilette freigegeben. Die nächsten Stunden waren geruchsmäßig nicht sehr angenehm, denn irgendwann geht das Wasser für die Spülung aus und der Container füllt sich – auch für die Busfahrer kein Spaß beim Leeren. Am nächsten Tag gingen alle wieder ganz brav außerhalb.

Chinesische „Harmoniehalle“
Zum Glück gibt es meist am Abend eine ordentliche Toilette im Hotel. Aber jetzt sind wir ja in China, da sind die Stehtoiletten in der Regel sehr sauber und haben einen schönen Namen: „Harmoniehalle“. Deshalb machen wir jetzt regelmäßig Harmoniepausen.