Heute war Fahrtag, da gibt es nicht viel zu berichten: Abfahrt, Kaffeepause (das heißt, der Bus fährt auf einen Rastplatz, ein Klapptisch wird aufgestellt, der große Kaffeepott kommt raus, jeder schnappt seinen personalisierten Becher und nach 20 Minuten geht es weiter), Mittagessen in einer Raststätte, Weiterfahrt, Ankunft im Hotel. Ein kurzer Rundgang durch die Straßen rund ums Hotel, Abendessen im Hotel, Absacker an der Bar.
Wir fahren jetzt durch immer zivilisiertere Gegenden, vieles ist inzwischen auch lateinisch beschriftet, aber Englisch kann so gut wie niemand, auch im Hotel nicht. Selbst einfache Wörter wie hot oder cold, cup oder glass versteht keiner. Vor einer Shoppingmall gab es einen hippen Laden, der Cappuccino und Latte versprach und vor dem eine Gruppe Jugendlicher stand. Aber keiner von ihnen sprach oder verstand auch nur ein Wort Englisch und einen Espresso haben wir auch nicht bekommen.

Die Ampeln zeigen die Restzeit.
Noch ein Wort zum Verkehr: Verkehrsschilder gibt es hier nur ganz wenige, an großen Kreuzungen gibt es hoch oben eine Ampel, die Rot und Grün zeigt und runter zählt, wie lange noch Grün ist. Alles andere wird untereinander geregelt, jeder fährt, bis er wirklich nicht mehr kann, dann macht er Platz. Unser Fahrer Ruven liebt diese Art des Fahrens.
Die Straßen sind fast überall in den Städten so angelegt: Gehweg, oft Grünstreifen, eine Spur für Roller, Fahrräder, Dreiräder, Grünstreifen, zwei Autospuren, Grünstreifen, zwei Autospuren, Grünstreifen, Rollerspur, Gehweg. Ampeln gelten offenbar für Rollerfahrer nicht, die schlängeln sich einfach irgendwie diagonal über die Kreuzung. Zebrastreifen sind reichlich vorhanden, aber sie gelten nur als unverbindlicher Vorschlag, angehalten wird nur, wenn wir als Gruppe von mindestens zehn Leuten beherzt auf die Straße treten.

Geweg, Rollerspur, Fahrbahn und dazwischen viel Grün: Chinas große Innenstadtstraßen.