Tag 37: Dunhuang

Der Tag fängt früh an. Um 8 Uhr fahren wir los in die Dünen der Gobi (Wüste Gobi darf man angeblich nicht sagen, weil Gobi schon Wüste bedeutet). Dunhuang ist eine Oasenstadt und zum ersten Mal kann man das auch gut erkennen, wenn man in die Stadt reinfährt. Eine üppig grüne Senke liegt inmitten von hohen Sanddünen und sandiger Steppe. Unser Ziel ist der Mondsichelsee, der von hohen Sanddünen umgeben ist. Hier geht es schon deutlich touristischer zu. Bis zu 30 000 Besucher am Tag kommen in die Dünen und zu den einzigartigen Buddha-Grotten von Dunhuang. Aber man hat sich perfekt auf den Ansturm eingestellt.

Jetzt bräuchte man Photoshop, um die Spuren der blöden uggys aus dem Bild zu bekommen.

Nach dem üblichen Check am Eingang des weiträumigen Dünengeländes können wir uns entscheiden: Fliegen mit dem Leichtflugzeug, Kamelritt, Fahrt mit dem Dünenbuggy oder zu Fuß hoch auf die höchste Düne. Klaus entscheidet sich für die Düne, ich bleibe am Mondsichelsee und gehe dort spazieren.

Minioase in der Dünenwüste bei Dunhuang: der Mondsichelsee.

Wer mag, kann sich auch von Kamelen auf die Dünen tragen lassen.

Zum Mittagessen geht es in ein „Bauernhof- Restaurant“. Die schießen derzeit in China wie Pilze aus dem Boden. Seit das Anti-Korruptionsgesetz gilt, dürfen sich Beamte nicht mehr mit mehren anderen Leuten öffentlich zum Mittagessen treffen. Deshalb fahren sie jetzt in ein „Bauernhof-Restaurant. Das liegt außerhalb von Ortschaften meist etwas versteckt, ist recht luxuriös (sogar mit Bar) und bietet Separees für vertrauliche Gespräche. Selbst unsere Gruppe von 24 Leuten war auf zwei Zimmer verteilt.
Nachmittags war dann Kultur angesagt: Chinas bedeutendstes buddhistisches Kulturerbe, die Grotten von Mogao. Zwischen 400 und 1400 nach Chr. wurden über 700 Grotten von Gläubigen ausgemalt bzw. mit Statuen ausgestattet, darunter ein 35 Meter hoher und ein großer liegender Buddha. In zwei Kinos wird man mit einem Historienfilm und 3D-Aufnahmen der Grotten perfekt vorbereitet. Wir besichtigen neun dieser Grotten und sind danach ganz schön platt. Aber eine Dose Red Bull bringt mich wieder in die Spur.
Schnell im Hotel den Sand von den Füßen waschen und dann geht es auch schon wieder los. Die Busse bringen uns zu einer anderen Stelle an den Fuß der Dünen (für die Fahrer mal wieder eine echte Herausforderung mit ganz schmalen Wegen, engen Kurven und tiefen Kanalschächten ohne Deckel). Dort hat man in einem Restaurant schon das Essen für uns vorbereitet und wir können noch einmal zu Fuß in die Dünen steigen. Klaus und ich schauen uns den Sonnenuntergang von oben aus an. Und dann hat er mir gut zugeredet und ich hab mich auf den Rücksitz eines Dünenbuggys geschwungen und mich auf die hohe Düne fahren lassen, in ein Tal wieder runter, wieder rauf, um eine enge Kurve – wie Achterbahnfahren, nur viel, viel, viel schöner. Als ich glücklich wieder unten bin, wird auch schon das Feuer in einer großen Schale entzündet und ein chinesisches Feuerwerk („Wer hat’s erfunden?) gibt es zum Abschluss auch noch. Wie sagt eine Mitreisende gern mal: „Call it a day!“

I did it! Die Tour mit dem Dünenbuggy war einfach überwältigend.

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