Tag 4 und 5: Polens Hauptstadt

Auf der Fahrt von Posen nach Warschau sitzt der In Weißrussland geborene Korrespondent Alexander  Sambuk in unserem Bus und erzählt eine Menge über die Verhältnisse in Polen und Weißrussland, was zum Beispiel die Pressefreiheit oder die Arbeitslosigkeit anbelangt. Er ist definitiv kein Freund von Putin.

Allmählich merkt man, dass der liebe Gott eine Menge unterschiedlicher Geschöpfe geschaffen hat. Aber man muss ja nicht mit allen Mitreisenden eng befreundet sein. Alles in allem sind es aber sehr angenehme Menschen. In Warschau ist es ein bisschen zäh, bis wir zum Mittagessen und zurück ins Hotel können. Erst gegen fünf können wir am Hotel loslaufen. Wir entscheiden uns für einen Spaziergang zum „Kulturpalast“, einem Nachkriegsgeschenk der Sowjetunion an Polen. Der Altstadtspaziergang folgt dann morgen.

  • Stalins „Kulturpalast“ – ein Mini-Empire-State-Building.

Tag fünf ist Sonntag und die Stadt ist richtig voll. Unsere Führerin geht als Erstes mit uns ins königliche Schloss. Der Name des polnischen Königs Stanislaus August Poniatowski geht uns schon recht flüssig über die Lippen – gefühlt haben wir ihn dreihundertmal gehört während der Führung. Ansonsten ist es mit dem Schloss ein bisschen wie mit den Petersburger Schlössern: Es ist nicht mehr allzu viel Originales erhalten. Hitler hatte gleich beim Einmarsch die Stadt bombardieren und von der Wehrmacht zerstören lassen.

Fuggerhaus in Warschau mit Restaurant „Il Fukiera“

Nach dem Mittagessen in der Altstadt geht dann der Rundgang endlich los. Und siehe da: Es gibt am Alten Markt in Warschau ein „Fuggerhaus“, das bis zum Krieg den Fuggern gehört hat und heute dem polnischen Staat. Und bisher haben es die Fugger nicht zurückgefordert.

Gänsehautmoment: Unsere Führerin erzählte uns, dass jedes Jahr am 1. August zur Erinnerung an den Beginn des Warschauer Aufstands 1944 die Sirenen heulen und alle

Symbol für den Warschauer Aufstand

Menschen stehenbleiben, die Autos stoppen, die Fahrer aussteigen und alle eine Gedenkminute einlegen. Sie hat so eindringlich geschildert, wie das war, als auf der anderen Seite der Weichsel die bis dahin vorgedrungene Rote Armee einfach nur zugeschaut und abgewartet hat, während die Warschauer von den Deutschen niedergemetzelt wurden.

Wir hätten gern mehr über das jüdische Warschau erfahren, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr. Dafür haben wir am Nachmittag ein Chopin-Konzert in einem öffentlichen Park gehört und am Abend beim Essen eine Folkloretruppe erlebt. Wir durften sogar mitmachen 🙂

Chopin-Konzert im Park

Mitmachen war angesagt

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Tag 3: Auf nach Polen

Man kennt ja den Spruch: Kommen Sie nach Polen – Ihr Auto ist schon da! Der fiel uns sofort ein, als wir die Jaguars und Range Rover in dem Riesen-Einkaufscenter in Poznan sahen. Was da in der 560000-Einwohnerstadt auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei errichtet wurde, findet man kaum in einer deutschen Stadt.

Aber Poznan (deutscher Name: Posen) hat mehr zu bieten als nur ein Einkaufszentrum. Der zu 60 Prozent zerstörte Stadtkern der einstigen Hauptstadt Polens ist größtenteils wieder aufgebaut und beeindruckend. Und bei der Frage nach der Rolle der Kirche haben wir einen neuen Begriff gelernt. Es gibt ja gläubige und nicht gläubige Menschen und praktizierende und nicht praktizierende Katholiken. In Polen sind die meisten Menschen inzwischen „nicht gläubig praktizierend“. Das heißt, sie gehen zu bestimmten Anlässen (Ostern, Weihnachten, Kindergottesdienst) in die Kirche – wegen der Nachbarn.

Der Grenzübergang nach Polen war übrigens völlig unkompliziet – es lebe die EU!

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Tag 2: Von Hamburg nach Berlin

Jetzt müsst ihr Daheimgebliebenen ganz stark sein: Bei der Abschiedszeremonie heute vormittag erzählte die Verlagsleiterin der ZEIT für die Nebengeschäfte, dass ihr Nachbar voriges Jahr bei der Seidenstraßenreise mitgefahren ist und sie danach zu einem Diaabend eingeladen hat. Der war wohl sehr vergnüglich und dauerte fünf Stunden. Er endete bei Tag 10, in Worten „zehn“! Von 54. Ob es Bowle oder Käse-Igel gab, ist nicht überliefert.

Ansonsten war der Tag sehr entspannt. Kurze, knackige Reden u.a. von der Asienreferentin der Senatskanzlei und der Vertreterin des Chinesischen Generalkonsulats sowie von Theo Sommer, dem Ex- Chefredakteur der ZEIT und früheren Chef des Planungsstabs von Verteidigungsminister Helmut Schmidt. Dann um halb eins Abfahrt Richtung Berlin, auf einer Raststätte ein chinesischer Schnaps aus den Tiefen des Bus-Koferraums und am Abend ein Empfang in der Usbekischen Botschaft in Berlin. sehr schräg: Im Garten der Botschaft steht ein traditionelles usbekisches Torhaus, angebaut an eine Garagenrückwand. Außerdem waren die ersten Korrespondenten der ZEIT anwesend und wir hatten das Glück, dass sie sich an unseren Tisch gestellt haben. Die ersten Fragen sind schon beantwortet. This makes the difference. Wir wissen jetzt um die unglaublichen Reichtümer, die man als Usbeke in Moskau im Gemüsehandel machen  kann.

Jetzt betten wir erst mal unser Haupt im swissotel in der Augsburger Straße in Berlin und melden uns morgen wieder.

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1. Station Hamburg

So viel Platz wie im Park Hyatt Hamburg werden wir nicht überall auf der Reise haben. Noch mal richtig ausspannen und heute abend die Mitreisenden kennenlernen.

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Endlich unterwegs

Wir sitzen im Zug nach Hamburg. Der schwierigste Punkt der Reise ist geschafft: das Gepäck in Augsburg auf den Bahnsteig bringen. Gottseidank hat die Bahn wegen der Bauarbeiten den Posttunnel geöffnet, so dass wir mit unserem Gepäck bequem die Rampe hinaufrollen konnten.

Apropos Gepäck: Als gestern alles bereit lag, haben wir schon befürchtet, uns noch schnell eine weiteren großen Koffer zulegen zu müssen. Aber es passte dann doch fast alles in die beiden  Rollkoffer und die Reisetasche. Der Rest kam in die Rucksäcke und in Gittas Handtasche. Uff!

Jetzt ist Entspannung angesagt.

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